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WIR SIND FÜR SIE DA

Ihre Praxis und Tagesklinik für Oralchirurgie und Implantologie in Lüneburg

Grapengiesserstr. 16 (Eing. Kuhstr.)
21335 Lüneburg

Telefon. 04131 - 220 21 76/79
E-Mail: info@dentalambulance.de


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Warum muss Knochen aufgebaut werden?

Im Kieferbereich baut sich der Knochen nach langer Zahnlosigkeit ab. Bedingt wird dieses durch die fehlende direkte Belastung des Knochens, wie es zum Beispiel bei nicht mehr vorhandenen Zahnwurzeln unter Brücken und Protesen der Fall ist. Innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Zahnverlust bauen sich bis zu 50% des Ausgangsknochens ab. Für die Langlebigkeit von Implantaten ist es wichtig, in ausreichender Länge in den Knochen eingebracht zu werden, um den Kaubelastungen langjährig Stand zu halten. Eigene Zähne sind zu circa zwei Drittel im Knochen verankert und ein Drittel der Länge ist als Zahn im Mundraum sichtbar. Bei Implantaten sollten ähnliche statische Verhältnisse beachtet werden. Die im Mund auf dem Implantat aufgebrachte Krone muss je nach Kaubelastung durch ein entsprechend lang im Knochen verankertes Implantat abgestützt werden. Fehlt dieses Knochenangebot zur Verankerung entsprechend dimensionierter Implantate, muss im Vorfeld der Implantation Knochen aufgebaut werden.
 

Unterkieferatrophie

Im Unterkiefer verläuft im Seitenzahnbereich an der Basis des Kieferknochens der Nerv,  Alveolaris inverior, als nach unten begrenzende Struktur, den eine von oben in den Kiefer eingebrachte Implantatschraube nicht berühren darf. Deshalb hält der Chirurg einen Mindestabstand beim Einbringen des Implantats zu diesem Nerven ein, um einer Verletzung einhergehend mit Gefühlsausfällen oder Schmerzen vorzubeugen. Zeigt sich bei der Voruntersuchung unter Zuhilfenahme von Röntgendarstellungen, dass nicht genügend Knochen zur Einbringung eines ausreichend langen Implantats oberhalb des Nervs vorhanden ist, dann wird ein Knochenaufbau im Vorfeld der Implantation notwendig.
 

Oberkieferatrophie

Im Oberkiefer ist im Seitenzahnbereich die dem Kieferknochen nach oben aufgelagerte Struktur die Kieferhöhle, beziehungsweise die Nasennebenhöhle. Eine Nasennebenhöhle (NNH) hat ein Durchschnitsvolumen von ca. 15 Milliliter, welches sich bei Zahnlosigkeit im Oberkiefer auf ca. 20 Milliliter vergrößern kann. Der Knochen zeigt bei Nichtbelastung, z.B. in zahnlosen Arealen des Kiefers, die Tendenz sich einerseits von der Mundhöhle heraus abzubauen, aber auch von der Nasennebenhöhleninnenseite her. Ist dieser Abbau zu stark um lang dimensionierte Implantate unterzubringen, wird ein Knochenaufbau im Bereich des Oberkiefers notwendig. Diese Knochenaugmentation kann einerseits den fehlenden Knochen in der Nasennebenhöhle ersetzen und wird Nasennebenhöhlenaufbau oder Sinuslift genannt oder er kann den Kieferkamm unter dem Zahnfleisch vergrößern und wird dann Kieferkammaufbau genannt.
Bei großen Knochenverlusten werden auch beide Verfahren kombiniert.
 

Knochenaufbau im Oberkiefer / Kieferknochenaufbau / Sinuslift

Der Oberkiefer hat von Natur aus im Vergleich mit dem Unterkiefer die weichere Knochenstruktur. Deswegen muss darauf geachtet werden, dass besonders im Oberkiefer die Implantate von der Länge und Anzahl her ausreichend dimensioniert sind, um die Kaukräfte aufzufangen. Der Kieferhöhlenaufbau stellt heutzutage ein sehr schonendes Verfahren dar. Er kann genau wie eine Weisheitszahnentfernung ambulant angeboten werden. Man unterscheidet den internen von dem externen Kieferhöhlenaufbau, beziehungsweise den direkten von dem indirekten Sinuslift oder das gleichzeitige von dem zweizeitigen Vorgehen.
 

Interner Kieferhöhlenaufbau, indirekter Sinuslift, gleichzeitiges Vorgehen

Bei dieser Methode wird der Kieferhöhlenaufbau gleichzeitig mit dem Implantatsetzen im Oberkiefer vorgenommen. Dieses ist möglich, wenn genügend Oberkieferknochen vorhanden ist, um eine Implantatschraube primär im Knochen zu verankern, aber das Ende der Schraube aufgrund des Knochenmangels in die Nasennebenhöhle hineinragen würde. Um das zu vermeiden wird durch das Bohrloch, welches für die Implantatschraube vorgesehen ist, im ersten Arbeitsschritt Knochengranulat in die Nasennebenhöhle vorgeschoben und abschließend die Implantatschraube hier eingedreht. Das Implantat steht dann zu einem Teil in dem schon vorhandenen Oberkieferknochen und zum anderen Teil in dem noch nicht knöchernd umgewandelten Knochengranulat in der Nasennebenhöhle. In den folgenden sechs Monaten wird das Implantat einwachsen und das Granulat sich zu Knochen umwandeln.
Diese Vorgänge laufen gleichzeitig ab und der Patient kann nach circa sechs Monaten Einheilung die Implantate mit Zahnaufbauten belasten.
 

Externer Kieferhöhlenaufbau, direkter Sinuslift oder zweizeitiges Vorgehen

Hier ist so wenig Restknochen im Bereich des Oberkiefers bei dem Patienten vorhanden, dass es unmöglich ist, die Implantatsetzung und den Knochenaufbau zeitlich zu kombinieren, da die Implantatschraube keinen primären Halt in dem nur noch minimal vorhandenen weichen Oberkieferknochen finden würde. Bei diesen Patienten wird vom Mundraum aus auf der Wangenseite ein Zugang zur Nasennebenhöhle präpariert.
Der Knochen ist an dieser Stelle sehr dünn und wird in der Größe circa einer halben Briefmarke in die Kieferhöhle leicht eingedrückt. Durch diese Öffnung legt der Operateur direkt (= direkter Sinuslift) das Knochengranulat und, oder Stücke von Eigenknochen des Patienten in die Nasennebenhöhle ein, dort wo später die Implantate gesetzt werden sollen.
Anschließend wird die Kieferhöhlenwand verschlossen und die Wunde vernäht und der Patient muss circa ein halbes Jahr warten, bis der Knochen ortständig fest geworden ist. Ein halbes Jahr später werden in einem zweiten Eingriff (=zweizeitiges Vorgehen) die Implantate an die jeweiligen Stellen in den jetzt ausreichend vorhandenen Knochen gesetzt.
Diese müssen dann wiederum ein halbes Jahr in den Knochen einwachsen, bevor sie belastet werden dürfen. Die Behandlungsdauer bei dem zweizeitigen Verfahren beträgt demnach circa ein Jahr bevor die Implantate belastet werden können. Dieses ist aber aufgrund des extrem geringen Knochenangebotes nach längerer Zahnlosigkeit einhergehend mit der von Natur aus weicheren Knochenstruktur im Oberkiefer häufig nicht zu vermeiden.

Bei der gleichzeitigen Vorgehensweise im Oberkiefer hat der Patient früher schon nach einem halben Jahr die Zahnversorgung auf seinen Implantaten, da er die bessere knöcherne Ausgangslage mitbringt und noch mindestens vier Millimeter Knochendicke im Oberkiefer erhalten hatte.


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